Anwendungsbereich
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Methode
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Eine "klassische" Methode
der Mnemotechnik ist die Lernkartei, ein Kasten oder eine Schachtel mit fünf
Fächern, die jeweils etwa 1 cm, 2 cm, 4 cm, 8 cm und 16 cm breit sind. (siehe
unten Link 1 und 2)
Das sorgfältige Beschriften der Karteikarten genügt oft
schon, um die Karte am nächsten Tag noch zu kennen. Gelernt wird dann täglich so - und diese Regelmäßigkeit bzw. Disziplin ist wichtig, auch
wenn es schon einmal vorkommen kann, dass man einen Tag aussetzt:
Mit Hilfe der Lernkartei kann man
sich also immer selbst abhören, d.h., man entscheidet allein, wie lange man
überlegt, bevor man die Karte umdreht und wie viele Karten man hintereinander
bearbeitet. Das ist psychologisch insofern bedeutsam, indem man den
Lernprozess (Lerntempo, Lernaufwand) selber unter Kontrolle hat, denn man
entscheidet auch allein, ob man die Antwort noch als "richtig"
gelten lässt oder als "falsch" werten muss. Am Anfang fällt es
einem vielleicht schwer, eine "fast" richtige Antwort als
"falsch" einzuordnen und es macht auch gar nichts, wenn man zu
Beginn etwas großzügiger ist und sich darüber freut, wie viele Kärtchen man
richtig beantwortet hat. Der Ablauf des Lernens
Alle neu beschrifteten Kärtchen
kommen in Fach 1. Wenn man sie am nächsten Tag kontrolliert (Frage lesen,
Antwort überlegen, Karte drehen und Antwort überprüfen, Karte ablegen), dann
kann die gedachte Antwort richtig oder falsch gewesen sein.
Fach 2 wird erst dann bearbeitet,
wenn es fast voll ist! Das wird frühestens nach drei bis vier Tagen der Fall
sein! Wenn man sich jetzt diese Kärtchen vornimmt, geht man so vor wie bei
Fach 1:
Jetzt wird deutlich, dass es nicht viel
hilft, wenn man am Anfang großzügig war, denn wenn man nicht genau die
richtige Antwort gewusst hat, dann merkt man es spätestens jetzt: Das
Kärtchen wandert zurück in Fach 1 - und muss dann doch wieder gelernt werden
-, das schadet aber auch nichts, denn die Lernkartei soll auch das
wiederholende Lernen insofern ökonomisch gestalten, als jeweils blockweise nur eine überschaubare Menge an Stoff abgearbeitet
wird. Grundregel ist aber: Fach
1 wird jeden Tag wiederholt. Also noch einmal das Prinzip:
Oder - ganz kurz:
Damit dieses Lernverfahren so
sinnvoll wie möglich angewendet werden kann, sind noch einige ergänzende
Hinweise nötig. Das Geheimnis der 5 Fächer
Auffallend beim Lernkarteikasten sind
die verschieden großen Fächer. Vorn in Fach 1 passen nur wenige Zettel oder Kärtchen
hinein, weiter hinten werden die Fächer immer länger. Der Grund dafür ist ein
Arbeitsprinzip unseres Gedächtnisses: Da jedes Fach (bis auf das erste) erst
dann bearbeitet wird, wenn es voll ist, wiederholen wir den Stoff nach immer
längeren Zeitabständen, denn da die Fächer immer länger werden, dauert es
auch immer länger, bis ein Fach mit den vorher richtig beantworteten Karten
gefüllt ist. Dadurch wird der Lernstoff auf den Kärtchen immer erst dann in
unserem Kopf wieder verstärkt, wenn er zu verblassen droht, wenn man sich
also nicht mehr so gut an ihn erinnert. Und wenn man nach etwa einem Monat -
in diesem zeitlichen Abstand sollte man erst an die letzten Karten in
Abschnitt fünf herangehen - die Kartenfrage sofort beantworten kann, dann ist
das beinahe eine gedächtnispsychologische Garantie dafür, dass man das auch nach einem Jahr noch können wird! Praktischer Hinweis: Zwar sollte man sich an das zeitliche Ablaufschema
halten, aber es schadet auch nichts, wenn man etwa nach einer Woche den dritten
Abschnitt einer Sonderbehandlung zuführt und schon bevor der Kastenabschnitt
ganz gefüllt ist, einmal überprüft, wie viel man davon beherrscht bzw. wie
viel Zettel zurückwandern müssen! Man kann auch - um auf Nummer Sicher zu
gehen - die Kärtchen auf einen Spaziergang mitnehmen und durchsehen, sie aber
dann noch einmal im selben Fach wieder ablegen und erst bei der
"offiziellen" Überprüfung nach der erforderlichen Zeit weiter vor-
oder zurück reihen.
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Links
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1.
Lernkarteibox
kaufen bei http://aol-verlag.de/cgi-bin/shop/rubrik 2.
kostenloses
Programm runterladen bei www.batzelt.de 3.
Verschiedene
Lernkarteien (Freeware) finden sich auf der CD und können auf Ihrem Rechner
installiert werden. |