Wundermethode?
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Der Erfinder des Mind Maps - Tony Buzan – nennt
seine Methode „Die beste Methode zur Steigerung Ihres geistigen Potentials“. Dies
ist maßlos übertrieben. De facto fördern Mind Maps das lernen aus zwei Gründen: Struktur:
Die Informationen werden – wie bei der Hierarchisierung – nach Ober- und Unterbegriffen,
nach Haupt- und Nebengedanken geordnet. Assimilation:
Die Informationen werden durch das Aufzeichnen zusätzlich verarbeitet. Zusätzlich kann es hilfreich beim
entwickeln von Ideen sein, eine Funktion, die in diesem Zusammenhang nicht
weiter erörtert wird. Das Prinzip ist sehr einfach, viele der „originalen“
Regeln von Buzan sind für den angestrebten Effekt relativ unwichtig (z. B.
alles in Großbuchstaben). |
Das Prinzip
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Beim Mind Mapping notieren Sie Ihre
Gedanken nicht wie üblich hinter- oder untereinander. Anstelle dessen
schreiben Sie das Hauptthema Ihrer Notizen auf die Mitte des Blattes und
notieren Ihre Gedanken als Schlüsselwörter auf Linien, die von der Mitte des
Mind Maps ausgehen. |
Beispiel
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Mind Maps erstellen
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Anhand
eines Beispiels wird gezeigt, wie ein Mind Map entsteht. Sie können so die verschiedenen
Schritte und Prinzipien kennen lernen, die dabei zur Anwendung kommen. Dazu
wird in vier Schritten ein Mind Map über das Thema "Notizen"
erstellen. |
Bemerkung vorweg
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Ihr Mind Map muss keinen künstlerischen
Anforderungen genügen oder besonders akkurat gezeichnet sein. Wenn Sie Ihre
Ansprüche zu hoch schrauben, behindern Sie sich damit selbst. Es geht auch
nicht darum, dass andere Menschen mit Ihren Mind Maps etwas anfangen müssen.
Ein Mind Map ist ein persönliches Werkzeug, das Ihnen ganz persönlich dabei
helfen soll, Ihre Gedanken zu ordnen. |
4 Schritte
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1.
Schritt: Das
zentrale Thema aufschreiben
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eigener Stil
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Wenn Sie mit dem Mind Mapping vertraut
sind und es bereits einige Zeit einsetzen, werden Sie Ihren eigenen Stil
entwickeln. Vielleicht schreiben Sie Ihre Gedanken dann von Beginn an unter
entsprechende Oberbegriffe und ziehen so den zweiten und dritten Schritt
zusammen. Experimentieren Sie herum und finden Sie die für Sie passende
Vorgehensweise. Jeder benutzt Mind Maps anders und jeder hat eine eigene Art.
Um das Mind Mapping jedoch zu erlernen, macht es zunächst Sinn, nach der
vorgeschlagenen Vorgehensweise vorzugehen. Als erstes nehmen Sie sich ein leeres
weißes DIN A4 oder besser sogar ein DIN A3 Blatt und legen Sie es quer (!)
vor sich hin. Später können Sie auch noch größere Blätter nehmen, wenn Sie
richtig große Mind Maps erstellen wollen. Um Mind Maps z. B. für Präsentationen
herzustellen gibt es auch (relativ teure) Programme (z. B. den MindManager). |
1. Schritt
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Sie
fangen damit an, dass Sie genau in die Mitte des Blattes Ihr zentrales Thema
schreiben - in unserem Beispiel ist das das Wort "Notizen".
Schreiben Sie dieses Wort nicht zu klein und malen Sie einen Kreis oder eine
Wolke um das Wort in der Mitte, damit auf dem ersten Blick deutlich ist,
welches Wort das zentrale Thema beschreibt. Nun malen Sie noch einige Linien an die
Wolke oder den Kreis in der Mitte. Diese Linien, die also direkt von dem
Hauptthema abgehen, heißen Hauptäste oder Goi. Für unser Beispiel sieht das
dann so aus: |
2. Schritt
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Auf die Linien malen Sie nun alle
Schlüsselwörter, die Ihnen zum Thema "Notizen" einfallen. Wenn Sie keinen
Ast mehr übrig haben, dann zeichnen Sie einfach einen neuen Ast an die Mitte.
Sie können auch einen neuen Ast an einen anderen Ast malen, wenn Ihnen zu
einem Hauptastbegriff weitere Begriffe einfallen. Computerprogramme haben den
Vorteil, dass sie die Darstellung laufend an die Zahl der Äste anpassen Sie sammeln beim Mind Mapping nur
Schlüsselwörter und schreiben keine ganzen Sätze oder Satzfragmente auf.
Schlüsselwörter sind Substantive, Adjektive und Verben. Dieses Vorgehen spart
Zeit und fokussiert Ihre Gedanken auf das Wesentliche. In der Anfangsphase geht es vor allem
darum, so viele Begriffe wie möglich auf die Äste Ihres Mind Maps zu
schreiben. Alles, was Sie an diesem Zeitpunkt aufschreiben ist richtig und
wichtig. Lassen Sie ihre Gedanken wandern. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen
einfällt, jedes Wort kann Ihnen zu neuen Assoziationen verhelfen.
Zensieren Sie nicht - Wörter wegstreichen können Sie später immer noch. Sie können Ihr Mind Map auch durch
kleine Zeichnungen ergänzen. Das ist besonders gut, wenn Ihnen nichts mehr
einfällt - dann kritzeln Sie einfach ein bisschen auf dem Papier oder malen
ein kleines Bild zu einem der Schlüsselwörter. Es kommt hier nicht auf die
Qualität der Bildchen an. Wenn Sie Strichmännchen, Pfeile oder andere kleine
Symbole in Ihr Mind Map einzeichnen, beziehen die rechte Gehirnhälfte stärker
mit ein und entspannen sich gleichzeitig. Dadurch kommen Sie zu kreativeren
Gedankengängen. |
Regeln
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Beim Mind Mapping ist fast alles
erlaubt. Es gibt nur einige wenige Regeln:
Auf einen Ast
schreiben Sie bitte nur jeweils ein einziges Schlüsselwort, nicht zwei oder
mehr.
Schreiben Sie
in großen Druckbuchstaben.
Die Äste müssen
miteinander verbunden sein. Jeder Begriff soll an irgendeinem anderen
angehängt werden.
Fall Sie
tatsächlich einmal unverbindbare Begriffe finden, sollten Sie ein zweites
Mind Map eröffnen, denn dann kann es sich um ein neues Thema handeln.
Verwenden Sie
ausschließlich Hauptwörter, Eigenschaftswörter und Tätigkeitswörter. Alle
anderen Wörter sind in einem Mind Map überflüssig. |
3. Schritt
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Erstellen Sie nun eine Ordnung. Dafür
nehmen Sie ein neues Blatt Papier und schreiben wieder in die Mitte das
zentrale Thema - im Beispiel ist das das Wort "Notizen". Und
daran zeichnen Sie wiederum einige Hauptäste. Auf die Hauptäste kommen nun
Oberbegriffe. Sie haben durch das erste Mind Map einen guten Überblick über
Ihr Thema bekommen, so dass Sie relativ leicht geeignete Oberbegriffe finden
werden. Zu jedem Oberbegriff können Sie dann mit
weiteren Zweigen die dort passenden Wörter anhängen - Sie erhalten so eine
systematische Baumstruktur, die nach Themen oder Schwerpunkten sortiert ist.
In unserem Beispielfall wären die folgenden Oberbegriffe zum Thema Notizen
denkbar: Zweck, Art und Probleme. Und hieran hängen Sie dann weitere Begriffe
und ggf. an diese auch wieder andere Begriffe. Fast immer eignen sich folgende
Oberbegriffe, um eine Struktur in ein Thema zu bekommen: Zweck,
Einsatzgebiet, Probleme, Lösungen, Beispiele etc. Sie können aber auch die
sog. sechs W-Fragen als Hauptäste nehmen: Was? Wer? Wann? Wo? Warum? Wie?.
Entscheidend ist allein, dass Sie die Struktur Ihres Mind Maps verstehen. Sie
sollen schließlich mit den Aufzeichnungen etwas anfangen können. Vielleicht
brauchen Sie auch gar keine Struktur und es reicht Ihnen, die einzelnen Äste
unsortiert wild wuchern zu lassen. Wie sortiert Sie Ihr Mind Map brauchen,
liegt auch an dem jeweiligen Verwendungszweck.
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Für Geübte
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Wir hatten es bereits zu Beginn gesagt:
die Aufteilung von Schritt 2 und 3 dient vor allem der Übung für Einsteiger.
Geübtere können ihre Mind Maps auch schon von Beginn an strukturieren, wenn
Sie z.B. gleich Oberbegriffe im Kopf haben. Bei völlig neuen Themen fällt das
nicht immer leicht. Wenn Sie von Anfang an mit Oberbegriffen auf den
Hauptästen arbeiten, achten Sie aber darauf, dass Sie dennoch offen für
Schlüsselwörter bleiben, die nicht unter Ihre Oberbegriffe fallen. Sonst
gehen Ihnen vielleicht wertvolle Gedanken und Verknüpfungen verloren. Sie
können dafür immer einen Zweig "Sonstiges" eröffnen. |
4. Schritt
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Wenn Sie es nicht bereits während der
Erstellung Ihres Mind Maps getan haben, können Sie im nachhinein
noch Bildchen und Skizzen in Ihr Mind Map einfügen. So wird Ihr Mind Map noch
eindeutiger und sieht am Ende vielleicht wie ein kleines Kunstwerk aus.
Genießen Sie das Erstellen von Mind Maps - Sie können hier wieder mit der
Freude eines Kindes mit Farben und Bildchen spielen und sich an dem Ergebnis
erfreuen. Sie können im nachhinein
auch Verbindungspfeile zwischen einzelnen Ästen ziehen, um bestehende
Zusammenhänge noch klarer zu machen. An sehr wichtige Schlüsselwörter können
Sie z.B. ein Ausrufezeichen machen, an offene Punkte ein Fragezeichen usw. |