Lernen allgemein

Lernarten

               

 

 

 

 

Unterscheidung

Es lassen sich vier Arten von Lernen unterscheiden, die im Folgenden genauer bestimmt werden:

1) Reiz-Reaktions-Lernen

Reiz-Reaktions-Lernen (S-R-Lernen = Stimulus-Reaktions-Lernen), d. h. es werden unwillkürliche (nicht bewusst gesteuerte) Reaktionen auf bestimmte Reize gelernt.

Beispiel: Die Wahrnehmung des großen Hundes (= Reiz) löst bei Ihnen Angst (= nicht bewusst gesteuerte Reaktion) aus.

 

2) Instrumentelles Lernen

Instrumentelle Lernen, d. h. es wird ein Verhalten aufgrund bestimmter nachfolgender Konsequenz gelernt.

Beispiel: Sie haben das regelmäßige Zähneputzen gelernt (= Verhalten), weil Sie in Ihrer Kindheit durch entsprechendes Lob belohnt wurden.

 

3) Lernen von Handlungen und Problemlösungen

Lernen von Handlungen und Problemlösen, d. h. durch die Auseinandersetzung mit Aufgaben oder Problemen wird prozedurales, dynamisches Wissen gelernt.

Beispiel: Sie können eine Addition durchführen, weil Sie das Wissen um die Deutung der Zahlen und Symbole (hier: +) besitzen und addieren können.

 

4) Lernen von deklarativem Wissen

Lernen von deklarativem Wissen, d. h. es wird durch aktive Verarbeitung von Erfahrungen ein statisches Wissen über Sachverhalte geschaffen.

Beispiel: Aus einem Buch kann man lernen, dass J. S. Bach 1750 gestorben ist.

 

Erziehung und Bildung

Bei den ersten beiden Lernarten steht das Lernen von Motivation (im Sinne von bewusstem und unbewusstem Wollen) erlernt. Der Lernvorgang selber ist dem Lernenden dabei weitgehend unbewusst. Diese Lernarten spielen in der Erziehung eine besondere Rolle.

Die anderen beiden Lernarten hingegen beziehen sich auf bewusste Lernprozesse und werden im Deutschen v. a. der Bildung zugerechnet.