Mark L. Lepper
at al. (1982) haben sich mit dem Zusammenhang zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation beschäftigt. Sie stellten fest,
dass äußere Belohnungen (extrinsische Motivation)
die Durchführung einer Aufgabe, die man ohnehin schon attraktiv gefunden hat
(intrinsische Motivation), beeinflusst. Die zentrale Aussage ist, dass durch (extrinsische) Verstärkungen die intrinsische Motivation
unterlaufen (zerstört) wird.
Unter dem Namen Overjustification-Effekt
("Überbelohnung") ist dieser Zusammenhang bekannt geworden. In
einem Experiment erhielten Vorschulkinder die Gelegenheit, mit Filzstiften zu
spielen. Ihre intrinsische Motivation dazu wird durch die Dauer des spontanen
Spiels bestimmt. Zwei Wochen später sollen sie in drei Gruppen (mit
vergleichbarer Ausgangsmotivation) unter drei unterschiedlichen
Belohnungsbedingungen Bilder mit den Stiften malen. Eine weitere Woche später
wurden Stifte und Papier in den Aufenthaltsraum gelegt und das Spielverhalten
wird durch einen Einwegspiegel beobachtet. Die Belohnungsbedingungen in den
Gruppen waren:
Gruppe 1:
erwartete Belohnung: den Kindern wurde eine Belohnung versprochen ("good
player award"), wenn
sie die Stifte benützen.
Gruppe 2:
unerwartete Belohnung: diese Kinder erhielten eine Belohnung wenn sie mit den
Stiften spielten, ohne dass diese vorher angekündigt war.
Gruppe 3:
keine Belohnung
Die Gruppe, die von der Erwartung einer
Belohnung beeinflusst war, zeigte eine relative Abnahme der
Leistungsbereitschaft. Äußere Belohnungen können also offensichtlich
intrinsisch motiviertes Verhalten negativ beeinflussen.
Allerdings
kommt es darauf an, wie die Belohnung wahrgenommen wird.
Als Bonus für besondere Leistungen kann verbale Anerkennung die intrinsische
Motivation durchaus steigern und bei extrinsisch
Motivierten kann äußere Belohnung die Entwicklung intrinsischer Motivation
fördern.
So kann zum Beispiel durch Anreize ein
für die Schüler zunächst uninteressantes Thema interessanter werden
(intrinsische Motivation). Aufgaben
werde jedoch von einer Person abgewertet, wenn sie (durch den Einfluss
äußerer Belohnungen) nicht als Ziel (intrinsisch) sondern als ein Mittel (um
etwas zu erreichen; extrinsisch) gesehen werden.
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