Ableitung der Strategien
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Folgende Strategien zur
Selbstmotivation lassen sich aus den Ausführungen zu Motiven, zur
intrinsischen und extrinsischen Motivation, zur Leistungs- und Neugiermotivation
ableiten. |
Zieldefinition
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Bevor
man sich für etwas motivieren kann, muss geklärt werden, was dieses Etwas
ist. Bestimmen Sie
zuerst möglichst eindeutig und überprüfbar Ihr Lernziel. Überprüfbar
ist ein Lernziel, wenn eine Leistung bestimmt ist, die mit dem erlernten
erbracht werden kann. Legen
Sie Leistungsfähigkeiten und nicht etwas Arbeitszeiten (ich lerne
jetzt eine Stunde) oder Lerntätigkeiten (ich lese das Kapitel durch) als Lern(teil)ziele fest.
Beim Lernen einer Fremdsprache könnten Sie als Lernziel festlegen, alle
Vokabeln der Lektion 4 fehlerfrei reproduzieren zu können, wenn Sie von
jemandem abgefragt werden, der alle Vokabeln dieser Lektion in zufälliger
Reihenfolge nennt. In vielen Fällen der
schulischen und beruflichen Bildung können die Lernziele nicht selber
bestimmt werden. In diesen Fällen bleiben die Lernziele aber leider auch
häufig vage. Oft wird deutlich mehr Lernstoff angeboten wird, als
reproduziert werden soll, wobei unklar bleibt, welcher Teil des Lernstoffs „fakultativ“
und welcher „obligatorisch“ ist. Es wird vorausgesetzt, dass der Lerner
selbst Wichtiges von Unwichtigem trennen kann. Besonders wenn Prüfungen die
Weiterbildung abschließen, wird man durch diese Diskrepanz unter Druck
gesetzt. Diese Haltung der Bildungsanbieter scheint stark mit dem Bedürfnis verbunden
zu sein, Macht ausüben zu können. Wären Bildungsanbieter mitverantwortlich
für die Lernresultate, wären sie wohl eher bedacht auf die Vermittlung aller
im jeweiligen Kontext geforderten Kompetenzen. Dann müssten auch die
Lernziele eindeutiger definiert werden. Versuchen Sie deshalb intensiv die Bildungsanbieter zu
den Zielen zu befragen, Lernziele möglichst präzise und schriftlich
formulieren zu lassen und nach Möglichkeit Testklausuren zu absolvieren. |
Motivcheck
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Jedes Lernen hat
Motive. Werden diese Motive nicht befriedigt, droht Enttäuschung und
Motivationsschwund. Bestimmen
Sie deshalb im Vorfeld einer Bildungsmaßnahme für sich das Haupt- und die Nebenmotive
Ihres Lernprojekts. Anhaltspunkte können Ihnen die Erörterungen zu den
Lernmotiven geben. Nachdem Sie die Motive bestimmt
haben, versuchen Sie so weit wie möglich abzuklären, ob diese Motive wirklich
mit dem Lernprozess und den Erreichen des Lernziels befriedigt werden. In vielen Fällen ist eine
Weiterbildung eine sog. „conditio sine qua non“, d. h. eine Bedingung, aber
keine Garantie für die Befriedigung von Motiven. So ist zwar eine
Weiterbildung für viele berufliche Positionen wichtig oder unabdingbar, dass
man diese Position schließlich erreicht, garantiert die Ausbildung aber meist
nicht. Es lohnt sich deshalb gerade in Fällen, in denen das Lernen nur einer
von vielen Voraussetzungen für die Motivbefriedigung darstellt, auch nach
Motiven zu forschen, die durch das Lernen alternativ befriedigt werden. |
Motivüberlagerung
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In jeder Situation können
unterschiedliche Motive zur Geltung kommen. MASLOW hat mit seiner berühmten
Bedürfnispyramide zu verdeutlichen versucht, dass Motive konkurrieren und
gewisse Bedürfnisse oft zuerst befriedigt werden müssen, bevor andere zur
Geltung kommen können. In jeder Lernsituation können also
konkurrierende Motive auf den Plan treten und die Lernmotive überlagern. Machen Sie sich deshalb
Gedanken, welche konkurrierenden Motive auftreten könnten und versuchen Sie
diesen eine Zeit und einen Ort zur Befriedigung einzuräumen.
Besonderes Augenmerk sollten Sie auf physiologische Bedürfnisse wie
Essen/Trinken, Schlaf und Bewegung und auf die sozialen Bedürfnisse legen. Achten Sie besonders beim
Prüfungslernen darauf, nicht
zu früh mit dem Lernen zu beginnen. Desto mehr Reservezeit Sie haben,
desto weniger dringlich wird das Lernen und desto eher können konkurrierend
Motive die Oberhand gewinnen. In diesem Zusammenhang spielt eine kluge Lernplanung eine wichtige
Rolle. |
Intrinsisch motivieren
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Intrinsische
Motivation, also lernen aus Spaß an der Sache, ist nicht immer gegeben.
Ist dies der Fall, so besteht nur die Möglichkeit, durch Beschäftigung mit
dem Gegenstand, Interesse zu entwickeln. Die beste Möglichkeit zu erkennen,
ob intrinsische Motivation entsteht, ist die intensive Beschäftigung mit dem Lerngegenstand,
denn intrinsische Motivation ist immer auch Folge von Lernprozessen. |
Extrinsisch motivieren
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Bestimmen und organisieren Sie für sich
Belohnungen, die an gewisse Lernerfolge gekoppelt sind. Hierfür müssen
Sie den Lernprozess meist in Teilziele unterteilen. Legen Sie möglichst
präzise (vielleich sogar schriftlich), was Sie als Belohnung für welche
Leistungsziele festlegen. Halten Sie sich konsequent an Ihre eigene
Abmachung. |
Zielbeurteilung
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Stellen Sie sich die Frage, ob Sie
das Lernziel mit einer
gewissen Anstrengung erreichen können. Sollten Sie daran zweifeln,
müssen Sie das Ziel neu definieren. |
Motivation durch Ruhe
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Unteraktivation erzeugt
Tätigkeitsdrang. Versuchen Sie, vor anstrengenden Lernsequenzen eine
Ruhepause einzulegen, die durch
konsequentes Nichts-Tun einen Tätigkeitsdrang erzeugt. |
Bestimmung der Frage
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Neugier entsteht durch die
Vermutung, auf bestimmte Fragen (Probleme) Antworten (Lösungen) zu finden.
Versuchen Sie vor dem Lernen Ihre eigenen Fragen zu formulieren, die Ihnen im jeweiligen Zusammenhang einfallen.
Sie werden dann zum Forscher in eigener Sache und bleiben nicht einfach Leser
oder Zuhörer von bestimmten Ausführungen eines anderen. |