Lernsituation

Lernort

               

 

 

 

 

Einrichtung

Selbstverständlich sind die folgenden Hinweise nur als Vorschläge und nicht als Notwendigkeiten zu verstehen. Zwei Aspekte sollten Sie bei der Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes bedenken:

Beim Einprägen von Fakten sollten Sie wenn möglich regelmäßig den Ort wechseln. Beim Einprägen lernt man die äußere Situation mit, was dazu führen kann, dass Sie an einem anderen Ort (z. B. dem Prüfungsort), die Fakten schlechter abrufen können.

Arbeitsplätze beeinträchtigen dann die Konzentration, wenn man a) durch Neuigkeiten (Telefon klingelt; man sieht vom Fenster aus, wie die Nachbarin mit ihrem Mann streitet) abgelenkt wird oder b) zu Assoziationen verleitet wird (das Photo an der Wand erinnert an die letzten Ferien).

In diesem Sinne gilt der allgemeine Rat: Wechseln Sie zum Einprägen auch mal den Lernort. Ihr Hauptlernort sollte möglichst reizarm sein.

Schreibtisch

Man hat nicht immer die Möglichkeit, sich Haus, Raum und Schreibtisch nach seinen Wünschen auszusuchen. Dennoch ist es wahrscheinlich möglich, die Aufstellung des Arbeitstisches und die unmittelbare Umgebung nach eigenen Wünschen zu gestalten.

Stellen Sie Ihren Schreibtisch möglichst nicht vor eine Wand, sonst endet Ihr Ausblick selbst bei interessanter Tapete nach etwa einem Meter. Bei langem Lesen findet das gelegentlich auf weiter entfernte Gegenstände blickende Auge eine gewisse Ent­spannung.

Wenn möglich, sollten Sie Ihren Schreibtisch unmittelbar an ein Fenster stellen, um mit dem natürlichen Licht arbeiten zu können. Allerdings sollte bei Sonnenschein die Möglichkeit bestehen, mit einem Rollo o. ä. blendende Sonnenstrahlen auf Buchseiten zu ver­meiden. Vorsicht jedoch, wenn der Ausblick zu viel Abwechslung mit sich bringt.

Im übrigen soll der Schreibtisch so aufgestellt sein, dass die häufig gebrauchten Bücher in greifbarer Nähe stehen, dass das Licht von links gegen die schreibende Hand fällt, dass man gegebenenfalls hinausschauen kann, soweit einen der Aus­blick nicht von der Arbeit ablenkt.

Die Schreibtischplatte muss für Ihre Zwecke groß genug sein, d. h. Sie müssen möglichst mehrere Bücher gleichzeitig aufgeschlagen unterbringen können. Idealmaße liegen wohl bei ca. 200 x 100 cm. Eine Kunststoffplatte ist der Naturplatte deshalb vorzuziehen, weil man auf ihr auch ohne Unterlage schreiben kann.

Die Schreibtischplatte sollte abgesehen von Lexika, dem Zettel­kasten, der Schreibunterlage und Schreibwerkzeugen leer sein (Ab­lenkung). Unumgänglich erscheint ein Terminkalender, am besten mit einer Wochenübersicht und einer Stundenunterteilung für den Tag. Die Unordnung einer vollgepackten Schreibtischplatte, auf der man mühsam zwischen Bücherbergen, Zeitschriftenausschnitten usw. nach einem Platz für einen Notizzettel suchen muss, ist meist eher lästig als genial. Empfehlenswert ist es, den Lerntag mit einer kurzen Aufräumaktion zu beschließen, so dass der nächste Morgen in geordneten Verhältnissen beginne kann.

Durchsichtiger Kunststoff ist als Schreibtischunterlage besonders geeignet, der weicher als Glas, leicht zu reinigen und leicht zu be­wegen ist und es außerdem gestattet, Merkzettel, Stundenpläne usw. sichtbar darunter aufzubewahren.

Eine Schreibtischlampe sollte mit einer halbmatten, mindestens 60 Watt starken Glühlampe ausgerüstet sein. Bewährt haben sich Gelenklampen, die es durch Schrägstellung gestatten, Blendung auf Kunstdruckpapier zu mindern. Die Lampe sollte so auf dem Schreibtisch stehen, dass der Schatten der Hand nicht auf das Geschriebene fällt, meist also links von Ihnen.

Schreibtischschubfächer sollten nicht als Ablage benutzt werden, weil sie nur allzu leicht die Funktion eines „Vergessenshelfers" über­nehmen können für Bücher oder Vorgänge, die man gern aus dem Auge verliert. Eine sinnvolle Einteilung sichert ein oberes Schubfach links für Papier und rechts für Schreibmaterial, Lineale usw. Ein Mittelfach stört, wenn man gelegentlich mit übergeschlagenen Beinen am Schreibtisch sitzen will. Ist es vorhanden, so sollte man es für Dinge benutzen, die man selten zur Hand nimmt, weil beim öff­nen des Mittelschubfaches selbst durch normalgewichtige Benutzer der Bauch im Wege ist. Den Tunnel des Schreibtisches durch einen Einhängeboden zur Ablagestelle für Ordner und ähnliches einzuen­gen, erscheint nicht empfehlenswert. Der schnelle Zugang zu den Akten wird durch den Nachteil der Enge aufgehoben, und wer streckt bei längerer Schreibtischarbeit nicht gern auch einmal die Beine aus!

Eine nützliche Hilfe, die von Großmutters Büffet auf moderne Büro­möbel übertragen wurde, sind die Ausziehplatten, mit denen man entweder die Schreibtischplatte beiderseits des Arbeitenden ver­größern kann bzw. die man mit Hilfe eines besonderen Einsatzes zum Sortieren seines Schreibmaterials verwendet.

Regale

Wer mit seinen Büchern dauernd arbeiten will, wird Bücherregale Bücherschränken vorziehen. Die Regale sollten so aufgestellt sein, dass mindestens häufig benutzte Bücher im engsten Sinne des Wortes vom Schreibtisch aus greifbar sind. Für neue Anschaffungen ist es empfehlenswert, die unteren Regalfächer etwas tiefer zu wählen (30 cm), damit man dort Aktenordner und größere Bücher unter­bringen kann, die auf den üblichen 22-cm-Bücherbrettern nur einen unsicheren Halt finden.

Eine wirkliche Hilfe für das Aufstellen von Büchern bilden einfache winklige Bücherstützen aus Plastik oder aus Blech. Die etwas brei­teren Plastikstützen sind deshalb vorzuziehen, weil sie nicht so leicht zwischen die Seiten eines Buches geraten und dabei gar Seiten ver­knicken.

Aufbaumöbel haben den Vorteil, dass sie auch über die Zeit einer „studentischen Bude" hinaus in größeren Räumen und in einer neuen Anordnung verwendet werden können. Nach vorn auszieh­bare Bretter unter den einzelnen Regalfächern sind dem eiligen Nachschlagen und Liegenlassen dienlich.

Schreibtischstuhl

Was in Bezug auf den gern benutzten Arbeitsplatz zum Tisch gesagt wurde, gilt in verstärktem Maße für den Stuhl. Für Ihren Schreib­tischstuhl sollten allein funktionelle Gesichtspunkte eine Rolle spie­len: Es sollte weder ein Hocker noch eine halbschräge Pascha-Liege sein, sondern ein Stuhl, auf dem man festgepolstert lange Zeit be­quem sitzen kann.

Armlehnen sind beim langen Lesen für die Unter­stützung der Arme geeignet. Sie sollten aber nicht so hoch sein, dass sie die Bewegung der Arme behindern. Im Allgemeinen scheint als Arbeitsstuhl ein Schreibmaschinensessel, der in der Höhe verstellbar ist und auf Rollen läuft, besonders geeignet. Die Rollen erleichtern nicht nur das Aufstehen und Hinsetzen, sondern auch das bequeme Verschieben des Stuhls in Richtung auf ein Regal. Ein harter Stuhl scheint nicht nur als Disziplinierungsmittel überholt, sondern hemmt auch die Lerneffektivität, weil schmerzendes Sitz­fleisch Ihre Gedanken in die falsche Richtung lenkt.

Eine weitere Möglichkeit, den unmittelbaren Arbeitsplatz zu ver­größern, dieses oder jenes Buch aufgeschlagen aus der Hand le­gen zu können und doch in unmittelbarer Nähe zu behalten, sind Beistelltischchen, die Sie schon in recht einfacher und preiswerter Form im Handel finden. Am besten so hergestellt, dass mehrere Tischchen in- bzw. untereinander passen.

Ein bequemer Polstersessel ist für die Schreibtischarbeit ungeeignet; er sollte aber in nicht allzu weiter Entfernung Anreiz zur Entspan­nung und zu Denkpausen im zweifachen Sinne des Wortes sein.

Arbeitsmaterial

An den Arbeitsplatz gehört nur Arbeitsmaterial, keine Souvenirs, Fotos, Briefe, Esswaren und andere Dinge, die der Konzentration hinderlich sein und Gedanken in andere Richtungen führen könnten. Dagegen sollten alle benötigten Hilfsmittel in Reichweite sein, so dass man nicht ständig aufstehen und auf die Suche gehen muss.

An Materialien empfiehlt es sich, folgende Objekte anzuschaffen und im, beim oder auf dem Schreibtisch zu verstauen:

*       Nachschlagewerke allgemeiner Art (Konversationslexikon) und für das eigene Fachgebiet, Duden für die Rechtschreibung

*       Terminkalender, auf dem die laufenden Verpflichtungen eingetragen werden, Stundenplan

*       Papier: liniiertes und unliniiertes Notizpapier, Karteikarten

*       evtl. Computer

*       Schreibutensilien: Blei- und Farbstifte oder Filzstifte, Kugelschreiber oder Füllfeder mit Ersatzminen oder -patronen, Radiergummis, Bleistiftspitzer, Maßstab, Lineal

*       weitere Hilfsmittel: Heftmaschine (Bostich) mit Ersatzklammern, Locher, Schere, Klebstreifen, Büroklammern.

Wenn alle diese Hilfsmittel in Griffnähe und an ihrem festen Platz bereitliegen, können wir viel Zeit und Ärger sparen. Welche weiteren Geräte noch zum Arbeitsplatz gehören, hängt von unserem Fach und der Art unserer Tätigkeit ab.

Lärm

Der Einfluss von Lärm auf die Arbeitsleistung wurde schon verschie­dentlich untersucht. Allgemein gilt, dass Geräusche mit hohen Frequen­zen und Lautstärken unangenehmer wirken als solche mit niedrigeren Frequenzen. Ein ständiger, gleichmäßiger Lärm stört zudem weniger als unerwartete, wechselnde oder immer wieder neu einsetzende Geräu­sche. Es zeigt sich immer wieder, dass nicht alle Leute gleich auf Lärm reagieren, dass zudem die Störung von ein und derselben Person nicht zu allen Zeiten gleich stark empfunden wird.

Eine große Rolle spielt auch die innere Einstellung zu dem Geräusch oder seinem Erzeuger. Haben wir der Lärmquelle (z. B. Motorrad) oder dem Urheber (z.B. pfeifender Junge) gegenüber positive Gefühle, werden wir die Belästigung weniger stark empfinden als unser Nachbar, der vielleicht Motorräder und kleine Kinder hasst.

Musik

Viele Schüler und Studenten hören Musik bei der Erledigung ihrer Aufgaben und haben deshalb eine Musikanlage im Zimmer: In einer Befragung gaben 60 von 109 Gymnasiasten an, vorzugsweise mit begleitender Radio- oder CD-Musik zu arbei­ten; von 233 Studenten antworteten 59 im gleichen Sinne. In Fabriken zeigt sich oft, dass Musik die Motivation hebt und vor allem gegen Ende des Vor- und des Nachmittags den Leistungsschwund durch Ermüdung hinausschiebt. Den größten Gewinn fanden die Physiologen bei mono­toner und langweiliger Arbeit.

Auf intellektuelle Tätigkeiten wirkt sich Musik hinge­gen oft negativ aus. Am störendsten machen sich Kommentare und sonstiges Sprechen bemerkbar, während leichte Musik unter Umstän­den auch anregen kann.

In einer Untersuchung wurden die Leistungen von Schulkindern mit oder ohne Radiogeräusche überprüft. Während die Fehlerzahl beim Rechnen mit Radiobegleitung stark anstieg und die Merkfähigkeit allgemein abnahm, wurden die Schüler beim Schreiben von Aufsätzen durch leichte Musik eher positiv beeinflusst.

Zusammenfassend kann wohl gesagt werden, dass Musik bei Routine­arbeiten die Leistungsbereitschaft erhöhen kann; ihre ablenkende Wir­kung macht sich jedoch bei Tätigkeiten, die hohe Anforderungen an das Denken und an die Aufmerksamkeit stellen, meist negativ bemerkbar. Auch hier dürfte aber die persönliche Einstellung eine Rolle spielen. Dient die leise Musik lediglich als Geräuschkulisse, mag die Überdeckung anderer Geräusche und die Schaffung eines angenehmen akusti­schen Klimas die Konzentration fördern.

Ordnen der Unterlage

Mit dem Eindringen in verschiedene Wissensgebiete sammeln sich um den Lernenden immer mehr Unterlagen, Notizen und Bücher. Will er die Übersicht behalten, muss er rechtzeitig um eine Ordnung besorgt sein. Andernfalls kommt er sehr bald in die Lage, dass er zwar weiß, dass er Informationen über ein bestimmtes Problem besitzt, eine Tatsache einmal irgendwo gelesen hat, die gewünschten Auskünfte aber entwe­der gar nicht oder nur nach hektischem und zeitraubendem Suchen wieder auffinden kann.

Bibliotheken als Lernort

Bibliotheken können unter Umständen eine gute Alternative darstellen, besonders wenn sie über einzelne Lernplätze/-kabinen verfügen, wie das bei Universitätsbibliotheken häufig der Fall ist. In Bibliotheken reduzieren sich die Möglichkeiten für andere Beschäftigungen, es ist ruhig und es steht ein Kopierer zur Verfügung. Zudem kann evtl. benötigte Literatur schnell beschafft werden.

 

Ergonomie (Internet)

http://www.mtk-physio.de/Info-Box/Intro_Sitzen/PC_Ergonomie/pc_ergonomie.html

http://www.aok.de/bund/tools/fitimbuero/rg_start.php?sid=

http://www.jobpilot.de/content/journal/beruf/ergonomie.html

http://www.ergonomie-katalog.com/

http://www.ergonetz.de

Speziell für Kinder: http://www.mtk-physio.de/Info-Box/Intro_Sitzen/Kinder-_und_Jugendmoebel/kinder-_und_jugendmoebel.html#dpa

Ergonomie PDF

Stuhleinstellung.pdf

Checkliste Ergonomie.pdf

Ergonomie.pdf