Der Vorteil von
Mitschriften
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Notizen erleichtern nicht nur die Aufmerksamkeit und
entlasten das Gedächtnis, sondern stellen auch eine erste Auseinandersetzung
mit dem Wissensstoff dar. Die
Informationen werden gegliedert, strukturiert und der Zugang und der Überblick
über das Gebiet dadurch auch zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht. Von der
Übersichtlichkeit, Vollständigkeit und Genauigkeit der Notizen ist oft
ausschlaggebend bei der Prüfungsvorbereitung, hat sich doch gezeigt, dass Prüfungsresultate
positiv mit der Qualität der Notizen korrelieren. |
Äußere Form
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Eine intelligente Gestaltung und Ordnung der
Mitschriften erspart einige Arbeit. Wenig
geeignet für Mitschriften sind Hefte:
Während der Stunde füllt man Seite um Seite, werden später Ergänzungen
angebracht, stehen sie an einem ganz ändern Ort. Hat man das Heft einmal
nicht bei sich, muss nachher alles noch einmal eingetragen werden, versäumt
man dazwischen eine Stunde, verschiebt sich wieder die Abfolge. Sollen die
Notizen überarbeitet werden, muss man Seiten herausreißen, andere einkleben.
In den meisten Fällen erweist sich somit ein Heft als zu starr und
unpraktisch. Folgendes System ist zu empfehlen:
Jedes
einzelne Blatt sollte angeschrieben werden,
so dass es jederzeit identifiziert und wieder eingeordnet werden kann. Dies
beansprucht während der Vorlesung nur kurze Zeit, ist aber eine große Hilfe,
wenn der Ordner einmal auseinander fällt oder wenn einzelne Blätter ausgeliehen
werden. Zur Identifikation genügt meist der Name des Dozenten oder Faches,
das Datum und die laufende Seitenzahl der betreffenden Stunde, also z.B.
Müller/3. 7. 87/2. Ist ein Kurs abgeschlossen, kann auch eine neue,
fortlaufende Nummerierung vorgenommen werden. Eine andere Möglichkeit wäre das
Kennzeichnen jedes Blattes mit einem Schlagwort. Beide Vorgehensweisen erlauben
das Erstellen eines Inhaltsverzeichnisses, das zu den Notizen geheftet wird
und das spätere Auffinden eines beliebigen Teilgebietes erleichtert. Nicht mit
Papier sparen - die Papierkosten machen
sicher den geringsten Teil der Ausgaben für die Bildung aus. Wichtiger ist,
dass die Notizen übersichtlich sind. Also Absätze machen, Raum lassen zwischen Abschnitten,
bei jedem Kapitel eine neue Seite beginnen. Besser die Blätter nur auf einer
Seite beschriften: Informationen werden leichter gefunden,
Umstrukturierungen können besser vorgenommen werden. Auch beim Überarbeiten,
wenn evtl. nur einzelne Blätter abgeschrieben werden müssen, ist es
einfacher, wenn die Blätter nur einseitig beschriftet sind. Eine Vorlage für solche Notizblätter finden Sie hier (PDF-Datei). |
Umfang der Notizen
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Schreiben Sie nicht wortwörtlich mit. Abgesehen davon, dass sie dazu wahrscheinlich
stenographieren müssen, ist dies nicht nur nicht notwendig, sondern schadet
im Gegenteil dem Verständnis. Sie können ja auf diese Weise nicht mitdenken,
abwägen oder auch nur das Wesentliche vom Unwe-sentlichen
unterscheiden. Außerdem sind viele Ausführungen des Lehrers/Dozenten Wiederholungen,
er sagt dasselbe nochmals mit anderen Worten, um es besser zu erklären.
Anderes dient lediglich der Illustration oder Auflockerung. Ebensowenig sollte man jedoch der Gefahr erliegen, zu wenig
aufzuschreiben. Eine Vorlesung ist meist etwas Einmaliges, was wir nicht
aufgenommen haben, kann zu einem späteren Zeitpunkt nicht einfach nachgeschlagen
werden. Der Umfang der Notizen hängt im allgemeinen ab von
Es gilt also für jeden
Studenten oder Schüler, in jeder Stunde ständig einen Mittelweg zu finden
zwischen zu umfangreichen Notizen, über denen er den Anschluss an den
Redefluss versäumt, und zu knappen, die ihm dann beim Vorbereiten auf eine
Prüfung nicht genügen. |
Was wird notiert
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Wie soll der Hörer aus
der Flut der Wörter und Sätze die wesentlichen herausfinden? Dies ist oft nicht
einfach, muss er doch gleichzeitig zuhören, sichten, formulieren,
aufschreiben und darf darüber den Anschluss nicht verpassen. Entscheidend ist es zunächst, den
Aufbau des Vortrags zu erfassen. Achten Sie auf die Hinweise des Sprechenden.
Ihre Notizen sollten enthalten:
Natürlich erfordert
dieses Vorgehen Übung; auch sind nicht alle Lehrer und Dozenten sehr klar in
ihrem Aufbau und erschweren damit das Mitschreiben. Dem Studenten bleibt dann
nichts anderes übrig, als später beim Überarbeiten eine eigene Struktur in
das Ganze zu bringen. |
Abkürzungen und Symbole
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Abkürzungen helfen, Zeit zu sparen und den Vortrag damit besser aufzunehmen. Viele
Leute erfinden beim Mitschreiben ihre eigenen Abkürzungen - eine gute Idee,
falls sie sich später noch an deren Bedeutung erinnern. Jeder kann aber die
„offiziellen" Abkürzungen verwenden: z. B. usw., z. T., u. U., oder die
mathematischen Symbole (+,=,=(=) oder auch einfach
einen Pfeil à
(daraus folgt). Wer ein bestimmtes Gebiet studiert, kann für die immer wieder
vorkommenden Fachwörter Abkürzungen oder Zeichen einsetzen. Es erweist sich zudem
für die weitere Verwendung der Notizen als vorteilhaft, wenn man für sich
einige Symbole einführt. Diese sollen beispielsweise darauf hinweisen, dass
etwas unklar ist (ein Fragezeichen in einer Klammer oder am Rand), dass eine
bestimmte Aussage oder Beweisführung vom Lehrer/Dozenten besonders
hervorgehoben wurde (ein Ausrufezeichen oder ein Kreuz X am Rand), dass man
sich über einen Punkt noch anderweitig informieren will (ein Sternchen oder
ein Pfeil), dass man eine Frage stellen will (F) oder nicht einverstanden ist (?!). |
Überarbeiten der Notizen
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Möglichst die Notizen am selben Tag noch nach folgender
Vorgehensweise durchsehen: Bewährt hat sich beim
Überarbeiten folgendes Vorgehen:
Sind die Notizen der
Vorlesung gut, beansprucht das Überarbeiten nur kurze Zeit, hilft aber später
beim Repetieren gewaltig. Selbst wenn die Notizen vollkommen wären, würde das
Überfliegen am gleichen Tag, das nochmalige Durchdenken, dazu beitragen, dass
die Kenntnisse besser haften und zum bleibenden geistigen Besitz werden. |