Anwendungsbereich
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Komplexe Texte
Darstellung von
Argumentationsverläufen |
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Methode |
Der Lernende muss zunächst die wichtigsten
Gedanken (Begriffe) des Lernmaterials identifizieren und deren
Beziehungen zueinander bestimmen. Die Gedanken werden dann graphisch als Knotenpunkte,
die Beziehungen der Gedanken zueinander als Verbindungslinien dargestellt. Dansereau et
al. (1979) unterscheiden hierarchische Strukturen, Kettenstrukturen und Clusterstrukturen
(siehe folgende Tabelle). Der semantische Netzplan ermöglicht die simultane
Verarbeitung aller wesentlichen Informationen des zu lernenden Materials und deren
Beziehungen zueinander. Zudem kann beim Erinnern des Lernstoffs das Netzwerk als Abrufplan
dienen.
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Beispiel
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Für den folgenden
längeren Text über den Lernbegriff (aus: Krause-Pongratz,
Das pädagogische Rollenspiel) wird im Anschluss an den Text ein Netzplan
aufgezeigt. Der Text: Der Lernbegriff ist angesichts der unübersichtlichen
Fülle von Lernvorstellungen, Lernmodellen und Lerntheorien dringend zu
präzisieren. Es lassen sich drei Ansätze erkennen, den Lernbegriff zu
definieren: 1. Definitionen, die Prozessmerkmale
benennen, die also Lernen als eine relativ dauerhafte Veränderung von
Verhaltensweisen bestimmen, die auf die besondere Art der
Organismus-Umwelt-Beziehung zurückzuführen ist, die also nicht durch
angeborene Reaktionstendenzen, Reifung oder vorübergehende Zustände des
Organismus (Ermüdung, Drogen u. ä.) erklärbar sind 2. Definitionen, die strukturelle
Merkmale benennen, die Lernen entweder anhand der besonderen Art der
Verknüpfung zwischen Reiz- und Reaktionselementen und deren Gliederung oder
anhand bestimmter histologischer oder biochemischer Strukturänderungen
bestimmen 3. Operationale Definitionen, die Lernen
mit experimentellen Ergebnissen gleichsetzen Die Unterschiedlichkeit der Definitionsansätze ist
zum Teil darauf zurückzuführen, dass der Begriff „Lernen“ hypothetische
Vorgänge bezeichnet, die der direkten Beobachtung nicht zugänglich sind. Die
vor allem in der amerikanischen Lernpsychologie betonte Trennung zwischen dem
eigentlichen, nicht direkt beobachtbaren Lernvorgang (learning)
und den zugeordneten Ausführungstätigkeiten (performance)
ist zwar theoretisch notwendig - man lernt also nicht Verhaltensweisen,
sondern Verhaltensdispositionen -, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen,
dass es bis heute keine unmittelbare Kontrolle von Lernprozessen gibt. Trotz der Verschiedenartigkeit finden sich in den
Definitionen Gemeinsamkeiten: Lernen wird übergreifend als eine aufgrund von
Erfahrung entstandene, relativ dauerhafte, meist bewertete Veränderung einer
Verhaltensdisposition verstanden. Erfahrung - im Sinne einer Begegnung des Lernenden
mit der Außenwelt - wird als konstitutiv für das Lernen angesehen und
unterscheidet das Lernen von der Reifung. Während also Lernprozesse Aktivität
voraussetzen, geschehen Reifungsprozesse. Die anhaltende Debatte über Nativismus
versus Empirismus (= angeboren oder erfahren; u. a.
ein maßgebliches Problem bei der Forschung der Wahrnehmungs- und
Sprachentwicklung) zeugt jedoch von Schwierigkeiten einer solchen
Grenzziehung. Zudem scheint die von LORENZ maßgeblich definierte Prägung (= Instinkthandlungen,
bei denen der motorische Ablauf, aber nicht das Auslöseschema angeboren ist)
in einem indifferenten Verhältnis zu Lern- bzw. Reifungsprozessen zu stehen.
Trotz aller Versuche der Grenzziehung zwischen Reifen und Lernen darf nicht
übersehen werden, dass die Reife eine der wichtigen Lernbedingungen
darstellt. Es gibt für gewisse Lernprozesse notwendige oder zumindest
optimale Reifegrade (z. B. bei motorischen Fähigkeiten). Veränderung kann Unterschiedliches bedeuten: Neuerwerb
und Eliminierung (Lernen, Verlernen), Anpassung und Fehlanpassung,
kontinuierliches oder schlagartiges Anderswerden, eine Tätigkeit ausführen
oder unterlassen. Es scheint deshalb zweckdienlich zu sein, neben der
Veränderung auch die Bewertung dieser Veränderung einzubeziehen, da sonst
nicht zwischen Einprägungs- und Vergessensprozessen unterschieden werden
kann. Das Kriterium der Beständigkeit ist vage (meist:
relative Beständigkeit) und versucht den Lernbegriff gegen Verhaltensänderungen durch Ermüdung, Drogeneinfluss,
Verletzung u. ä. abzugrenzen. Aufgrund der Definitionsproblematik lässt sich keine
allgemeine Bestimmung der Lerninhalte vornehmen. Je nach theoretischer
Position werden als die vorrangigen Lerninhalte „Verknüpfung von Reizen und
(motorischen) Reaktionen“, „Herstellung von Zweck-Mittel-Relationen“ und
„Speicherung von Informationen“ genannt. Auch wenn aufgrund der theoretischen
Unsicherheiten keine allgemeingültige Definition von Lerninhalten gegeben
werden kann, so lässt sich doch festhalten, bei welchen Dispositionen auch
Lernen eine Rolle spielt. Es sind dies die Dispositionen des Wollens, Kennens
(im Sinne eines Habens von Informationen) und des Könnens (im Sinne einer
geistigen und körperlichen Fertigkeit, mit den Kenntnissen etwas zu tun).
Diese drei Dispositionen stehen in einem unauflöslichen inneren Zusammenhang.
Das Wollen bedarf der inhaltlichen Konkretisierung durch das Kennen auf der
Basis des Könnens, d. h. es gibt kein Wollen an sich. Ebenfalls ist die
Unterscheidung zwischen dem statischen Kennen und dem dynamischen Können nur
in abstracto möglich, da sich die beiden Dispositionen gegenseitig
voraussetzen, die eine ohne die andere nicht zu denken ist. Bei
automatisierten Verhaltensweisen können die Dispositionen des Kennens und
Könnens aber auch ohne Beanspruchung des Wollens genutzt werden. Bei der Aneignung von Dispositionen wird gemeinhin
zwischen bewußtem Erstreben (= intendiertes,
explizites Lernen) und unbewusstem Sich-Ergeben (=
funktionales, implizites Lernen) unterschieden. Bei dieser Unterscheidung
handelt es sich aber lediglich um die Betonung einer Perspektive, da
einerseits die tatsächliche Dispositionsveränderung
in der Regel stärker gestreute Veränderungen umfasst als punktuell bezweckt
worden ist, andererseits kann bei unbewussten Lerntätigkeiten wohl in den
meisten Fällen ein Zweck aus dem Vorbewusstsein ins Bewusstsein gerufen
werden. Dieser schwierige Text
kann wie im Folgenden in einem Netzplan dargestellt werden: |
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