Lerngesetze

Lerngesetze zum Einprägen des Lernstoffes

               

 

 

 

Aktivationshöhe

Die Geschwindigkeit und die Wahrscheinlichkeit des Zugriffs auf einen Gedächtnisinhalt werden durch dessen sog. Aktivationshöhe bestimmt (desto höher desto schneller und wahrscheinlicher). Diese Aktivationshöhe hängt von der Häufigkeit und dem Zeitpunkt des letzten Abrufs dieses Gedächtnisinhaltes ab.

Experimentelle Beweisführung

Häufigkeit des Abrufs

In der ersten Phase des Experiments sollten sich die Testpersonen Zuordnungen von Menschen zu Orten merken. Z. B. „Der Matrose ist im Park“; „Der Rechtsanwalt ist in der Kirche“. Die Sätze wurden unterschiedlich oft zum Einprägen dargeboten.

In der zweiten Phase wurden den Testpersonen Sätze vorgelegt und sie sollten entscheiden, ob er zu den vorher gelesenen gehört. Die Reaktionszeit für eine korrekte Antwort wurde dabei gemessen. Gewisse Sätze wurden mit 1, 2 oder 3 Items dazwischen nochmals zur Entscheidung präsentiert. Resultat:

 

Darbietungshäufigkeit in erster Phase

0-2 Items zwischen der wiederholten Darbietung

3 und mehr Items zwischen den Darbietungen

Gering

1,11 Sekunden

1,53 Sekunden

Hoch

1,10 Sekunden

1,38 Sekunden

 
Zeitpunkt des letzten Abrufs

Testpersonen sollten die Vertreter einer Kategorie abrufen, die alle mit einem bestimmten Buchstaben beginnen. Z. B. sollten die Testpersonen Früchte nennen, die mit P beginnen. Dabei zeigte sich, dass die Testpersonen durchschnittlich 1,53 Sekunden brauchten, um diese Aufgabe für eine bestimmte Kategorie auszuführen. Nach unterschiedlichen Zeitintervallen sollten die Testpersonen Exemplare der gleichen Kategorie abrufen, jedoch dieses Mal mit anderem Anfangsbuchstaben. Zwischen diese Wiederholungen wurden Aufgaben eingeschoben. Bei einer Zwischenaufgabe ergab sich bei der Wiederholung eine durchschnittliche Abrufzeit von 1,28 Sekunden, bei zwei Zwischenaufgaben von 1,33 Sekunden und bei drei Zwischenaufgaben von 1,53 Sekunden.

Potenzgesetz

Durch Üben eines Gedächtnisinhaltes steigt dessen Stärke nach einer Potenzfunktion (=mit zunehmendem Überlernen nimmt der Lerngewinn ab) = Potenzgesetz des Lernens

Experimentelle Beweisführung

Die Probanden mussten Sätze wie „Der Matrose ist im Park“ üben. Dabei wurde der Übungseffekt auf die Wiedererkennungszeiten gemessen. Die Zeiten sanken anfänglich sehr rasch (= schnellerer Abruf) und dann zunehmend langsamer: T = 1,40 P -0,24 . T steht für die Wiedererkennungszeit und P für die Zahl der Übungstage.