Lernsituation

Pausen

               

 

 

 

Bewertung von Pausenregeln

In der unzähligen Literatur finden Sie fast ebenso viele Aussagen zu der Gestaltung von Pausen. Diese Aussagen unterscheiden sich zum Teil erheblich, so dass es klug ist, diese Aussagen in weiten Teilen als Vorschläge zu verstehen, die es auszuprobieren gilt.

Leistungsfähigkeit erhalten

Trotz aller Unterschiede in den Aussagen zur Pausengestaltung, gibt es eine Gemeinsamkeit: Pausen sollten nicht erst gemacht werden, wenn Erschöpfungserscheinungen auftreten, sondern eine gute Pausenregelung versucht die Leistungsfähigkeit dauerhaft auf einem hohen Niveau zu halten.

Anteil der Pausenzeit

Je nach Pausenkonzept und Gesamtlernzeit unterscheidet sich das Verhältnis zwischen Pausenzeit und Lernzeit. Ein Anteil von 20-25% findet sich jedoch beim Großteil der Vorschläge.

Pausenexperiment von GRAF

Zur Wirksamkeit von Pausen gibt es empirische Forschungen. Besonders oft wird hier GRAF zitiert, wobei bei seinen Experimenten stets auch die Art der Tätigkeit berücksichtigt werden muss, die die Testpersonen zu verrichten haben. Ein einfaches übertragen der Resultate auf anderen Lernstoff ist sicher nicht möglich.

Im Pausenexperiment von GRAF zeigte diejenige Gruppe die besten Arbeitsergebnisse, die bei einer 3 Stunden dauernden Arbeitssitzung (Additionen mussten durchgeführt werden) jeweils nach 15 Minuten eine ½, 1 oder 2 Minuten (total 12 Minuten) lange Pause einlegten. Die Vergleichsgruppe ohne Pause kam trotz 12 Minuten mehr Arbeitszeit nicht an die Arbeitsleistung der pausierenden Gruppe heran (9,8% Mehrleistung hatte die erste Gruppe). Kurzpausen haben sich als effektivste Pausen herausgestellt. Eine dritte Vergleichsgruppe im Experiment von GRAF legte weniger aber längere Pausen ein und zwar nach 45, 90 und 135 Minuten jeweils 2, 4 und 6 Minuten (total ebenfalls 12 Minuten). Die Leistung dieser Gruppe lag unter der Gruppe mit Kurzpausen, aber über der Gruppe ohne Pausen. Zudem waren die Schwankungen in der Leistung bei dieser Gruppe größer. Grundsätzlich hat sich auch gezeigt, dass das Wissen um eine baldige Pause schon zu Leistungssteigerungen führt

 

Vorschlag zur Pausenregelung

In der folgenden Tabelle finden Sie einen Vorschlag zur Pausenregelung

Art der Pause

Dauer

Abstand

Pausenaktivität

Unterbrechung

1 min

nach Bedürfnis

z.B Zurücklehnen

Minipause

5 min

nach 30 min

z.B. Beine vertreten

Kaffeepause

 

15 - 20 min

nach 2

Stunden

z.B. Kaffee trinken

Erholungspause

 

60 - 120 min

nach 4

Stunden

z.B. Essen

Pausenaktivitäten

Neben der Frage, wann Pausen gemacht werden sollen, stellt sich zwangsläufig auch die Frage, was während diesen Pausen gemacht werden soll.

Sieht man vom Lernen anderer Lernstoffe ab (siehe dazu im Kapitel zur Konzentration), empfiehlt es sich auf jeden Fall, einer deutlich anderen Tätigkeit (nicht zuerst Deutsch-Englisch und anschließend Deutsch-Französisch lernen) nachzugehen.

Grundsätzlich ist eine Pause dazu da, den während des Lernens zurückgestellten Bedürfnissen nachgehen zu können. Im Vordergrund stehen naturgemäß:

*       Toilettengang

*       Essen/Trinken

*       Bewegung

*       Mentale Entspannung

*       Notwendige Aufgaben erledigen (Einkauf, Termine etc.)

Klicken Sie hier, um mehr über verschiedene Entspannungsmethoden zu erfahren.

Eieruhr

Zur Kontrolle von Lern- und Pausenzeit kann eine Eieruhr verwendet werde. Sie verhindert, dass man dauernd die Zeit kontrollieren muss. Zu empfehlen ist eine Eieruhr, die nicht tickt oder – bei Arbeiten mit Computer – eine Software-Eieruhr (siehe unten)

 

Literaturvorschläge

Ernest L. Rossi: 20 Minuten Pause
Claudia Kratzel, Mele Brink: PowerPausen
Ferry Fischer: Durchbrechen Sie den Leistungszwang

Eieruhr

http://www.freeware.de/software/Programm_Eieruhr_Simulator_11200.html