Lerner

Motive des Lerners

               

 

 

 

Lernmotive

Es lassen sich tendenziell folgende Motive (= möglicher Zweck des Handelns) bei Lernern unterscheiden:

Physischer Kontakt

Vor allem Kleinkinder, aber auch ältere Lerner suchen physischen Kontakt zu anderen Menschen oder zumindest die Nähe bestimmter Personen.

Zugehörigkeit

Unter dem Motiv „Bindung und Zugehörigkeit“ versteht man das Suchen nach Aufmerksamkeit, Lob und Anerkennung sowie Widerstand gegen Trennung. Zunächst kann sich dieses Streben auf die Mutter oder andere nahestehende Pflegepersonen beziehen, später auf die Familie, noch später auf Freunde, dann auf Vorgesetzte und Kol­legen.

Neugier

Weiter scheint Neugier eine wesentliche Triebfeder aktiver Auseinan­dersetzung mit der Umwelt zu sein. Aus empirischen Untersuchungen der Neugierforschung weiß man, dass Lerner bevorzugt Situationen aufsuchen, die sich durch Unbekanntheit, Überraschung, Inkongruenz und Komplexität auszeichnen.

Leistung


In unserer Gesellschaft scheinen Lerner vor allem durch das Motiv „Leistung“ gekennzeichnet zu sein. Dieses Motiv entwickelt sich in dem Maße, in dem man Ergebnisse seiner Tätigkeiten als Erfolg oder Misserfolg klassifiziert, dieses auf eigenes Tun zurückführt und zwischen Fähigkeit und Anstrengung als Ursachen unterscheidet.

Zweck und Mittel

Viele leistungsbezogene Aktivitäten des Lerners (z.B. der Erwerb schulischer und beruflicher Qualifikationen) sind außerdem durch prag­matische Mittel-Zweck-Überlegungen bestimmt. So wird ein großer Teil schulischer Lernarbeit akzeptiert, weil man sie als notwendige Vorausset­zung für das Erreichen weiter entfernt liegender Ziele der Lebensbewälti­gung sieht.

Identität und Selbstverwirklichung

Als wichtiges, das Verhalten des Lerners in erzieherischen Situationen bestimmendes Motiv wird schließlich das Streben nach Identität und Selbstverwirklichung angenommen. Lerner trachten danach, sich über die Zeit als eigenständige, kompetente und insgesamt positiv bewertete Person wahrzunehmen. Interessen und Hobbies können zum Teil als Ausdruck des Bestrebens aufgefasst werden, die eigene Identität in einem unverwechselbaren Tätigkeitsprofil zu finden.