Aufwand und Ertrag
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Desto größer das Lernprojekt, desto
mehr Zeit sollten Sie in die Planung investieren! Selbstverständlich macht es
keinen Sinn, die unten dargestellte Vorgehensweise für kleine Lerneinheiten
durchzuexerzieren. Manchmal versucht man den auch durch übermäßige
Vorbereitungen das Lernen hinauszuzögern. Bei
kurzen Lernsequenzen genügt meist das vorherige Abschätzen bzw. Festlegen
einer Dauer. Zur Kontrolle von Lern-
und Pausenzeit kann eine Eieruhr verwendet werde. Sie verhindert, dass man
dauernd die Zeit kontrollieren muss. Zu empfehlen ist eine Eieruhr, die nicht
tickt oder – bei Arbeiten mit Computer – eine Software-Eieruhr (siehe unten) |
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Hausaufgabenhefte
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Für Schüler ist ein Hausaufgabenheft
sinnvoll. Neben der Planung kann es zusätzlich der Kommunikation zwischen
Lehrer und Eltern dienen. Diese Funktion wird u. a. durch das Gib
8 unterstützt. |
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Grundproblem
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Das Grundproblem einer Lernplanung bei großen
Lernprojekten ist die Abstimmung von Zeitaufwand und Arbeitsaufwand (wie viel Zeit steht mir zur Verfügung/was muss ich
alles machen). Entsprechend werden in der hier vorgestellten Lernplanung die
beiden Bereiche zuerst getrennt herausgearbeitet und anschließend aufeinander
abgestimmt. Diese Abstimmung wird evtl. ein Missverhältnis aufzeigen. So könnte
sich nach der getrennten Bestimmung von Zeit- und Arbeitsaufwand zeigen, dass
nicht genügend Zeit zur Verfügung steht bzw. zu viel Stoff verarbeitet werden
muss. Solche Missverhältnisse gilt es durch entsprechende Anpassungen (mehr
Zeit reservieren oder Ziele verändern) aufzuheben. |
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Lernplanung mit Computer
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Für die im Folgenden
dargestellten Schritte steht auch eine Lernplanung auf Excel-Basis zur
Verfügung. Drücken Sie am Ende dieser Seite auf den entsprechenden Link und
das Programm wird – vorausgesetzt Sie haben Excel auf Ihrem Rechner
installiert – automatisch gestartet. Falls Sie Erfahrung mit
Projektmanagement haben und über entsprechende Planungswerkzeuge verfügen,
nutzen Sie diese Werkzeuge (z. B. MS Project). |
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Planungsschritte
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Bei einer Lernplanung
müssen folgende Größen bestimmt und aufeinander abgestimmt werden:
Lernbeginn und –ende bestimmen
Arbeitstage und arbeitsfreie Tage
bestimmen
Arbeitsstunden an Arbeitstagen bestimmen
Zur Verfügung stehende Gesamtzeit
bestimmen
Hauptlernziel bestimmen
Teillernziele ableiten
Arbeitsabschnitte bestimmen
Zeitaufwand für Arbeitsabschnitte
bestimmen
Abgleich von Zeit und Arbeitsaufwand
Kontrollieren Sie während des Lernens
regelmäßig, ob Sie noch im Zeitplan sind. |
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1) Lernbeginn/-ende
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Bestimmen Sie bei
größeren Lernprojekten,
wann Sie anfangen wollen. Besonders wenn das Lernprojekt mit einer
Prüfung endet, ist das Lernende vorgegeben. |
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2) Arbeitstage/freie Tage
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Bestimmen Sie nun, an welchen Tag Sie lernen wollen und an welchen Sie sich nicht mit dem Lernen
beschäftigen wollen. Pausen von mehreren Tagen sollten während eines
Lernprojekts möglichst vermieden werden. |
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3) Arbeitszeiten
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Bestimmen Sie für Ihre Arbeitstage die Arbeitszeiten. Berücksichtigen Sie dabei besonders Bedürfnissen, die in
Konkurrenz mit dem Lernen treten können. Gerade bei größeren Lernprojekten
ist es sinnvoll, die Lernzeit
für Arbeitstage konstant zu halten (z. B. immer 4 Stunden). |
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4) Gesamtzeit
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Durch Zusammenzählen
der von Ihnen geplanten Zeiten erhalten Sie nun eine Bruttolernzeit. Die
Bruttolernzeit berücksichtigt nicht, dass Sie auch mal Pausen machen müssen
und dass Sie für unerwartete Vorkommnisse eine Reserve anlegen sollten. Zur Erleichterung der
Berechnung können Sie pro Stunde Lernzeit fix 15 Minuten Pause einrechnen.
Genaueres hierzu unter Pausen. Rechnen Sie zudem
mindestens 10%
Reservezeit auf die Gesamtzeit mit ein. Damit können besonders bei
größeren Lernprojekten unerwartet Ausfälle (z. B. Krankheit) in gewissem
Masse kompensiert werden. Diese Reservezeit sollte aber nicht beliebig
vergrößert werden, da sonst der Zeitdruck und damit die Motivation nachlassen
kann. Die Nettolernzeit – d.
h. die für das Lernen verwendbare Zeit - errechnet sich dann nach der Formel: (Bruttolernzeit – Pausen) × 0.9 = Nettolernzeit |
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5) Hauptlernziel bestimmen
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Bestimmen Sie zuerst möglichst eindeutig und
überprüfbar Ihr Lernziel. Überprüfbar
ist ein Lernziel, wenn eine Leistung bestimmt ist, die mit dem Erlernten erbracht
werden kann. Legen Sie
Leistungsfähigkeiten und nicht etwa Arbeitszeiten (ich lerne jetzt
eine Stunde) oder Lerntätigkeiten (ich lese das Kapitel durch) als Lern(teil)ziele fest.
Beim Lernen einer
Fremdsprache könnten Sie z. B. als Lernziel festlegen, alle Vokabeln der
Lektion 4 fehlerfrei reproduzieren zu können, wenn Sie von jemandem abgefragt
werden, der alle Vokabeln dieser Lektion in zufälliger Reihenfolge nennt. In vielen Fällen der
schulischen und beruflichen Bildung können die Lernziele nicht selber
bestimmt werden. In diesen Fällen bleiben die Lernziele aber leider auch
häufig vage. Oft wird deutlich mehr Lernstoff angeboten wird, als
reproduziert werden soll (kann), wobei unklar bleibt, welcher Teil des Lernstoffs
„fakultativ“ und welcher „obligatorisch“ ist. Es wird vorausgesetzt, dass der
Lerner selbst Wichtiges von Unwichtigem trennen kann. Besonders wenn
Prüfungen die Weiterbildung abschließen, wird man durch diese Diskrepanz
unter Druck gesetzt. Versuchen
Sie deshalb möglichst genau herauszufinden, was gelernt werden soll.
Auskunftsmöglichkeiten könne sein:
Prüfer
Lehrbücher (
Skripten (je
nach Autor, sind Skripten nicht immer von gleicher Qualität)
Basistexte
(enthalten Lernzieldefinitionen, komprimierten und deutlich gegliederten
Stoff und Lernkontrollen)
Sammlungen von
Prüfungsfragen (sofern sie repräsentativ sind; gut ist, wenn autorisierte
Antworten vorliegen)
Prüfungsordnungen
(z. B. Approbationsordnung für Ärzte)
Gegenstandskataloge
(z. B. IMPF für Mediziner und Pharmazeuten)
Mitschüler/Mitstudenten
u. ä. aus vorherigen Jahrgängen Bei der Bestimmung des
Hauptlernziels muss auch die Art einer evtl. anstehenden Prüfung mitbedacht
werden. Ist sie mündlich, schriftlich, gibt es offene Fragen oder Multiple
Choice etc. Grundsätzlich gilt: Die Prüfungsvorbereitung muss
in der Form mit der Prüfung übereinstimmen. Für mündliche Prüfungen,
sollten Sie den Lernstoff auch mündlich vortragen üben. Ausführliches zur
Prüfungsvorbereitung finden Sie hier. Sie wissen mit Sicherheit von allen Menschen am besten, was Sie zu leisten in der Lage sind. Denken Sie dabei z. B. an Ihre bisher erzielten Lernerfolge. Dieses Wissen ist nötig, um sich realistische Ziele stecken zu können, d. h., Ziele, die Sie auch erreichen können. Es nützt niemandem etwas – Ihnen am allerwenigsten – wenn Sie sich unrealistisch hohe Ziele setzen. Wenn Sie sich Ihrer eigenen Leistungsfähigkeit noch nicht richtig bewusst sind, sollten Sie Ihre Ziele also zunächst etwas niedriger ansetzen – aber auch nicht zu niedrig! Dadurch können Sie Schritt für Schritt Ihre eigene Leistungsfähigkeit ausloten, ohne dabei wertvolle Motivation einzubüßen. |
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6) Teillernziele ableiten
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Unterteilen Sie nun das
Hauptziel in eine überschaubare
Anzahl überprüfbarer Teilziele, die Sie auf Ihrem Weg zum Hauptziel
erreichen müssen. |
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7) Arbeitsabschnitte bestimmen
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Um ein Lernziel zu
erreichen, muss nicht nur gelernt werden, sondern je nach Ausgangslage kommen
die Beschaffung des
Lernmaterials (z. B. Bücher), die Aufbereitung des Lernmaterials (z. B.
Zusammenfassungen schreiben, Zettelkasten anfertigen) und das Repetieren als weitere
Arbeitsabschnitte hinzu. Bestimmen Sie zu jedem
Teilziel die entsprechenden Arbeitsabschnitte. |
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8) Zeitbestimmung für Arbeitsabschnitte
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Jeder Arbeitsabschnitt muss nun zeitlich abgeschätzt
werden. Besonders das Verankern von
wissen bedarf überraschend viel Zeit. Machen Sie bei Bedarf Testläufe, die Sie als
Grundlage für Ihre Schätzung benutzen können. |
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9) Abstimmung
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Vergleichen Sie nun Ihre verfügbare Nettolernzeit mit
der Gesamtzeit für die Arbeitsabschnitte.
Kommt es zu größeren Abweichungen, sollten Sie nochmals über Lernziele oder
Zeitinvestition nachdenken. |
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10) Kontrolle
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Machen Sie sich regelmäßig bewusst, ob Sie im Zeitplan liegen, bzw. ob Tendenzen ersichtlich sind, dass Sie hinter den Zeitplan zurückfallen werden (sukzessiver Abbau der Reserven). Versehen Sie jede erledigte Teilaufgabe mit einem „erldigt“-Stempel. Die bisherige Lernzeit sollte größer oder gleich der Summe aller geplanten Zeiten der bisher erledigten Teilaufgaben sein. |
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Falls es sich abzeichnet, dass der Rückstand nicht mehr aufzuholen ist, sollten Sie konsequent den unwichtigeren Stoff aus Ihrem Lernplan streichen. |
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Tagesplan
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Stellen Sie schließlich jeweils für die kommende Woche einen Stundenplan auf. Das „Rohformat“ Ihres Stundenplans könnte also in etwa so aussehen:
In diesen Stundenplan tragen Sie in der Soll-Zeile die in der Gesamtplanung reservierten Tageszeiten ein (Schritt 3) ein und bestimmen Sie, welche Lernaufgabe (Schritt 7) Sie angehen wollen. Setzen Sie hierfür einfach die Nummer aus Schritt 7 ein und reservieren Sie entsprechend Ihrer Planung Zeit. |
Excell-Lernplanung
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Klicken Sie hier, und die Excell-Lernplanung wird sich öffnen,
vorausgesetzt, Sie haben ein Excell-Programm auf Ihrem Rechner installiert. Beim Aufstarten
erhalten Sie eine Warnung, dass Makros in der Arbeitsmappe Viren enthalten
können. Dies ist eine Standardmeldung. Sie können sicher sein, dass diese
Datei keine Viren enthält und deshalb auf „Ja“ drücken. |
Cogni.net Lernplanung
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Für 9.60 € können Sie
unter http://www.lerntrainer.de/ie_index.html das Modul „Lernplanung“ herunterladen. Die Investition
lohnt sich. Sie erwerben damit ein außerordentlich wertvolles
Planungswerkzeug |
Eieruhr
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http://www.freeware.de/software/Programm_Eieruhr_Simulator_11200.html |