Lerner

Emotionen

               

 

 

 

Die Rolle der Emotionen

 

Emotionen spielen eine Doppelrolle beim Lernen. Einerseits sind sie das Ergebnis von Lernen und andererseits beeinflussen sie selbst das Lernen.

Emotionen wirken bei der Informationsverarbeitung wie Filter. Dieser Filter betrifft die Aufmerksamkeit, die kognitiven Leistungen und die Verarbeitungbreite.

Emotionen und Aufmerksamkeit

 

Die Aufmerksamkeit bei der Informationsaufnahme ist wesentlich durch den Bezug zwischen Gefühlslage des Lerners und dem Material bestimmt. Nur wenn das Material Gefühlsregungen erzeugt, die mit der aktuellen Gefühlslage übereinstimmen, wird dem Material Aufmerksamkeit geschenkt. Ein offensichtliches Beispiel dafür ist, dass wohl niemand an seinem Hochzeitstag die Todesanzeigen in der Zeitung liest. Dies ist auch der Grund, wieso Optimisten optimistisch sind: Sie sehen immer (verstärkt) das Positive.

Emotionen und kognitive Leistungen

 

Die kognitiven Leistungen bei der Informationsverarbeitung sind wesentlich durch die aktuellen Emotionen beeinflusst. Positive Gefühle optimieren die Verarbeitung, während negative Gefühle sie behindern. Dabei muss unterschieden werden zwischen dem speichern des Faktums und dem Assimilieren, d. h. dem Verknüpfen mit dem vorhandenen Wissensbestand. Fakten können unter Umständen bei Angst sehr dauerhaft abgespeichert werden (z. B. posttraumatische Belastungsstörungen nach schlimmen Ereignissen), aber diese Fakten werden nicht weiterverarbeitet (assimiliert). Nur assimiliertes Wissen kann beim Denken und für das handeln sinnvoll genutzt werden. Isolierte Fakten – z. B. das Faktum „50% aller Klaviere sind verstimmt“ – bleiben weitgehend ohne Assoziationen (außer vielleicht für einen Klavierstimmer) und sind für das Danken und Handeln kaum relevant.

Multiple Verarbeitung durch Emotionen

 

Das Lernen wird auch durch die Intensität der lernbegleitenden Gefühle beeinträchtigt. Die das Lernen begleitende Gefühle stellen eine zusätzliche Verarbeitung des Lernmaterials dar und verbessern dadurch die Verankerung (dazu das 5. Lerngesetz zur Assimilation hier).

Fazit

Schaffe eine positive Gefühlslage und lade das Lernmaterial emotional auf.