Lerngesetze
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V. a. die Kognitions- und Lernpsychologie hat verschiedene
Gesetzmäßigkeiten zu Lernprozessen formuliert. Lernstrategien lassen sich aufgrund diese Gesetzmäßigkeiten besser verstehen. Dieses Wissen
ist also nicht notwendig, um die Lernstrategien anwenden zu können, aber man
versteht dadurch die jeweilige Funktionsweise besser und kann auch deren oft
übertriebene Wirkung relativieren. Die hier präsentierte Sammlung basiert
maßgeblich auf dem Standardwerk von ANDERSON. Die
Gesetze sind hier nach vier
Kriterien eingeteilt:
Gesetze,
die sich auf die Strukturierung
(Anordnung) des Lernmaterials beziehen.
Gesetze,
die sich auf die Assimilation,
d. h. die Verknüpfung des neuen mit dem alten Wissen beziehen.
Gesetze,
die sich auf das Einprägen
beziehen. Gesetze, die sich auf das Abrufen des Wissens –
das Erinnern – beziehen. |
Struktur
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Bei kurzen seriellen
Ordnungen (z. B. Zahlenreihen) werden die ersten Glieder am besten (sog.
Anfangsankereffekt) und die letzten besonders gut (sog. Schlussankereffekt)
gespeichert.
Lange Listen
von Elementen werden hierarchisch organisiert.
Hierarchisch
geordnetes Material wird besser gelernt. Ausführlicheres zu diesen Gesetzen finden Sie hier. |
Assimilation
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Bei
sprachlichen Äußerungen werden normalerweise nur die Bedeutung und nicht der exakte
Wortlaut verarbeitet.
Bilder werden
hauptsächlich als Bedeutungsinterpretation gespeichert. Bilddetails werden
rasch vergessen.
Weniger
bedeutungshaltiges Material kann man leichter behalten, wenn man es in
bedeutungshaltiges Material umwandelt
Desto elaborativer Inhalte verarbeitet werden – sei es durch
eigene oder fremde Elaborationen -, desto besser
werden sie behalten.
Der Elaborationseffekt beschränkt sich nicht auf die Elaboration von Bedeutungen
Das Generieren
und Beantworten von Fragen führt zu besserem Behalten von Texten
Lernen von
redundantem Material (innere Beziehung der Gedächtnisinhalte zueinander)
führt nicht zur Interferenz mit einem Gedächtnisinhalt und kann dessen Abruf
sogar erleichtern. Ausführlicheres zu diesen Gesetzen finden Sie hier. |
Einprägen
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Die
Geschwindigkeit und die Wahrscheinlichkeit des Zugriffs auf einen Gedächtnisinhalt
werden durch dessen Aktivationshöhe bestimmt (desto
höher desto schneller und wahrscheinlicher). Diese Aktivationshöhe
hängt von der Häufigkeit und dem Zeitpunkt des letzten Abrufs dieses
Gedächtnisinhaltes ab.
Durch Üben
eines Gedächtnisinhaltes steigt dessen Stärke nach einer Potenzfunktion =
Potenzgesetz des Lernens Ausführlicheres zu diesen Gesetzen finden Sie hier. |
Erinnern
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Der Zerfall
einer Gedächtnisspur folgt einem Potenzgesetz des Behaltensintervalls, d. h. Behaltensfunktionen
zeigen einen abnehmenden Verlust mit zunehmender Verzögerung = Potenzgesetz
des Vergessens
Werden zu einem
Stimulus zusätzliche Assoziationen (ohne innere Beziehung zueinander)
gelernt, so kann dies ein Vergessen alter Assoziationen bewirken (=
Interferenz), d. h. aufgrund dieser Interferenz wird es zunehmend schwieriger
neue Informationen über eine Sache zu erlernen.
Um sich an
gelernte Wissensinhalte zu erinnern, benutzt man Teile, an die man sich
erinnern kann (auch Schemata), um auf das zu schließen, was man außerdem noch
gelernt hat.
Die
Gedächtnisleistung für Wörter steigt, wenn diese Wörter im Kontext derselben
Wörter getestet werden, in dem sie ursprünglich gelernt wurden (Prinzip der Enkodierungsspezifität)
Die
Gedächtnisleistung erhöht sich, wenn die externalen
und die inneren Zustände in der Lern- und der Testsituation übereinstimmen
(Effekte des Enkodierungskontextes; besonders Stimmungskongruenz und
zustandsabhängiges Lernen). Ausführlicheres zu diesen Gesetzen finden Sie hier. |